Teil 2
Von der Neugründung 1954 bis 1983

Es ist müßig, darüber zu diskutieren, warum einige Fußballfreunde im Jahr 1954 zu dem Entschluss kamen, einen Fußballverein zu gründen. Wir nehmen die Tatsachen so, wie sie sind und stellen nachfolgend einen Auszug von der ersten Seite des Protokollbuches des FV Rot-Weiß Erpel vor:

Im Gasthaus "Zur Traube" fand am 21. 6. 1954 eine von Fußballfreunden einberufene Versammlung statt. Einstimmig wurde der Fußball-Sportverein Rot-Weiß Erpel gegründet. Als Vorstand sind folgende Herren in Vorschlag gebracht.

1. Vorsitzender Herr Paul Weißenfels
2. Vorsitzender Herr Heinrich Ott
Geschäftsführer Herr Rudolf Springer
Kassierer Herr Walter Ott

In der Hauptversammlung vom 24. Juni 1954 wurden die oben Vorgeschlagenen in den Vorstand gewählt. Von der Tatsache ausgehend, dass mit Paul Weißenfels und Heinrich Ott zwei Herren den Verein anführten, die schon 1919 den Fußball in Erpel vereinsmäßig (wenn auch nur für kurze Zeit) organisierten, darf man von einer Wiedergründung 1954 reden. Zumindest die Vereinsführung hat den Club, wie aus dem Protokollbuch zu ersehen ist, als im Jahre 1919 gegründet angesehen, denn schon 1958 plant man die Feier zum 40-jährigen (!) Vereinsjubiläum. Vorsitzende waren damals wiederum Paul Weißenfels und Heinrich Ott.

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Saison 1954/55

Der Fußball in Erpel ging auch im FV weiter. Man kann davon ausgehen, dass der gesamte Seniorenbetrieb in dem neugegründeten Verein weiterspielte.

Die 1. Mannschaft im Jahr der Neugründung 1954Die 1. Mannschaft im Jahr der Neugründung 1954 – von links: Heinrich Ott (2. Vorsitzender), Engelbert Richarz, Walter Szymanska, Hubert Hoffmann, Otto Köhler, Willi Christmann, Günter Wiemer, Hans Christmann, Matthias Bonn (Curry), Hans Brandenburg, Johannes Fink (Schäng), Walter Ott, Heinz Hellbach, Paul Weißenfels (1. Vorsitzender).

In dieser Saison konnte Erpel nicht oben mitmischen und führte mehr oder weniger ein Schattendasein in der A-Klasse. Henningen stieg in diesem Jahr auf, Erpel belegte in einem Feld von 12 Mannschaften den 9. Tabellenplatz (Tabelle RZ vom 9. 5. 55).

Aus heutiger Sicht kann man nur mutmaßen, woran das relativ schlechte Abschneiden der Erpeler lag. Folgende Tatsachen scheinen jedoch mit eine Rolle zu spielen: Auf der Vorstandssitzung vom 2. 2. 55 legte Herr Heibach sein Amt als Fußballobmann nieder (mitten in der Saison! !) und erklärte seinen Austritt. Hans Fink und Fritz Bois erklärten sich bereit, dieses Amt bis zur Generalversammlung zu übernehmen. Auf der Jahreshauptversammlung im Mai 1955 wurde Hans Fink dann einstimmig zum Fußballobmann gewählt, musste dieses Amt am 4. 9. 55 aus gesundheitlichen Gründen wieder niederlegen. Ob der rasche Wechsel auf diesem Posten der Mannschaft gut tut, musste sich zeigen. Erfreulich ist allerdings die Tatsache, dass Erpel den neu ins Leben gerufenen Amtspokal im Jahre 1955 gewinnen konnte. Als neuer Fußballobmann stellte sich schließlich Josef Kentenich zur Verfügung.

Nachzutragen bleibt, dass in der Saison 1954/55 nachweislich die ersten Kontakte zu Sportlern aus Holland geknüpft wurden. Im August 1954 plante man ein Spiel gegen eine holländische Mannschaft in Erpel. Die Kontakte zu Holland wurden später weiter vertieft.

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Saison 1955/56

Betrachtet man das Geschehen in der Kreisliga A, so kann man froh sein, dass Erpel letztlich doch noch den Klassenverbleib geschafft hat. Die nachstehende Tabelle zeigt, dass der "Ersten" damals das Wasser bis zum Hals stand. (Tabellenstand nach 20 Spielen)

1. Wied Niederbieber   7. Neuerburg
2. Irlich   8. Großmaischeid
3. Rheinbrohl
  9. Erpel 37:49; 15:25
4. Rengsdorf 10. Rheinbreitbach
5. Thaihausen 11. Unkel
6. Feldkirchen  

Auch hier lässt sich möglicherweise das schlechte Abschneiden teilweise durch die offensichtlichen Querelen bzgl. des Fußballobmannsposten erklären:

Josef Kentenich wurde auf der Halbjahresversammlung vom 16. 11. 55 zum Fußballobmann gewählt. Auf einer Versammlung im Oktober 1956 legte Josef Kentenich sein Amt nieder und auf der Jahreshauptversammlung vom 7. 2. 57 wurde Heinz Heibach schließlich als neues Mitglied aufgenommen und einstimmig als Fußballobmann gewählt. Man fragt sich, wie sich die Heimkehr des aus unserer Sicht "verloreneren Sohnes" auswirken wird.

Zu erwähnen bleibt, dass man 1956 beschließt, eine Zweite Mannschaft zu melden.

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Saison 1956/57

"Freie Fahrt" hatte offensichtlich auch die Erste Mannschaft. Der häufige Wechsel des Fußballobmanns schien der Mannschaft nicht geschadet zu haben. Der "verlorene Sohn" führte die Elf auf den hervorragenden 2. Tabellenplatz. Der Tabellenstand der A-Klasse vom 27. Mai 1957 zeigt, wie knapp die Mannschaft das große Ziel der Meisterschaft verfehlte:

1. Rheinbrohl 78:36; 33:11   7. Rengsdorf
2. Erpel 70:46; 31:13   8. Segendorf
3. Großmaischeid
  9. Mich
4. Thaihausen 10. Neustadt
5. Feldkirchen 11. Daufenbach
6. Neuwieder FC 12. Neuerburg

Auf dem gesellschaftlichen Sektor des Vereins ist zu vermerken, dass am 2. Juni 1957 eine Vereinsfahrt nach Amby (Holland) geplant wird.

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Saison 1957/58

Der Fußballverein konnte in dieser Saison den Kreistag des Sportbundes Rheinland nach Erpel einladen. Die Hoffnungen auf einen Aufstieg konnte Erpel in dieser Saison nicht erfüllen. Die Mannschaft belegte nach 22 Spielen hinter Rengsdorf, Segendorf und St. Katherinen immerhin einen beachtlichen 4. Tabellenplatz in der A-Klasse.

Am 17. Mai 1958 startete der Verein zu einem Vereinsausflug nach Luxemburg.

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Saison 1958/59

In diesem Jahr konnte der Fußballverein auf das 40-jährige Bestehen zurückblicken.

Das Vereinsjubiläum beflügelte die Mannschaft in überhaupt keiner Weise: Die Abschlusstabelle der A-Klasse zeigt Erpel noch vor dem VfB Linz auf dem vorletzten Tabellenplatz mit 12:32 Punkten bei 33:80 Toren. Trotzdem scheint die Mannschaft nicht abgestiegen zu sein.

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Saison 1959/60

Die Probleme mit der Jugendarbeit scheinen damals wie heute gleich geblieben zu sein: Auf der Jahreshauptversammlung vom 31. 3. 60 konnte der Posten des Jugendleiters leider nicht besetzt werden. Auch die Erste Mannschaft kam aus den Schwierigkeiten nicht heraus. Wieder befand man sich im Abstiegsstrudel. Um den Verbleib in der A-Klasse kämpften mit Erpel mehrere Mannschaften. Nachfolgend ein etwas längerer interessanter Bericht in der RZ vom Spiel des SV Erpel gegen den FV Engers Amateure:

"SV Erpel benötigt nur noch einen Punkt! – SV Erpel bezwang FV Engers Am. mit 3:0 (3:0)
In einem Qualifikationsspiel um den Verbleib in der A-Klasse boten die Engerser Amateure zunächst eine gute Leistung und waren zehn Minuten lang tonangebend. Dann spielte der SV Erpel überlegen und sicherte sich bis zur Pause durch ein Kopfballtor des Halblinken Blumenthal (21 Min.), durch Rechtsaußen Dommermuth (26. Min.) und ein Selbsttor der Engerser (39. Min.) einen 3:0 Vorsprung. Das Eigentor entstand, als Erpels Außenläufer Schwarz den Ball hoch in den Strafraum hob und der linke Gästeverteidiger bei einem Abwehrversuch den Ball ins eigene Tor drängte. Mit zwei Siegen in zwei Spielen hat sich der SV Erpel fast schon den Klassenerhalt in der A-Klasse gesichert. Aus den restlichen beiden Spielen benötigt es nur noch einen Punkt."

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Saison 1960/61

Der eine Punkt wurde auch geholt, denn Erpel erschien auch in dieser Saison wieder in der A-Klasse. Der 9. Platz kann aus heutiger Sicht nicht gerade als Erfolg gewertet werden. Allerdings sind uns die näheren Umstände, die zu dem Abschneiden der Mannschaft führten auch nicht näher bekannt. Die Vereinstour nach Abschluß der Saison führte den Fußballverein wiederum nach Holland, diesmal nach BEWERWIJK. (10. 6. 61).

Am 8. 9. 60 wurde der Posten des Jugendobmanns von Heinz Heibach übernommen, doch schon am 1. 3. 61 übernahm Heinz Höse diese Arbeit und führt diese auf längere Zeit kontinuierlich fort.

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Saison 1961/62

Nach jahrelangen erfolgreichen Kämpfen gegen den Abstieg erwischte es die Erste Mannschaft diesmal unwiderruflich. Nach 20 Spielen belegte die Mannschaft mit 45:59 Toren bei einem Punkteverhältnis von 16:26 den vorletzten Tabellenplatz und mußte schließlich in die B-Klasse absteigen.

Vielleicht zum Trotz wurde auf der Generalversammlung vom 10. März 1962 der monatliche Mitgliederbeitrag von 0,50 DM auf 1,- DM angehoben.

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Saison 1962/63

Auch in der B-Klasse spielte die 1. Mannschaft keine dominierende Rolle. Laut Tabellenstand vom 10. Juni 1963 belegte die Erste von 12 Mannschaften den enttäuschenden 10. Tabellenplatz. Erster ist zu diesem Zeitpunkt der VfB Linz, der Erpel am 19. Mai 1963 mit 3:1 besiegen kann: "In der 72. Minute brachte Mittelstürmer Eberweiser den Ball zum drittenmal im Erpeler Tor unter" (RZ).

Die "Chronikredaktion" meint dazu: Ein Mann, den man im Auge behalten muß !!!

Am 17. August 1962 übernahm Elmar Schulte für den zurückgetretenen langjährigen Vorsitzenden Paul Weißenfels das Amt des Präsidenten.

A-Jugend 1968
A-Jugend 1968 – stehend von links: Josef Simon, Bernd Schopp, Manfred Weißenfeld, Heinz Helbach, Heinz Weißenfeld, Ernst Heimel, Wilfried Heck; kniend von links: Wolfgang Kentenich, Herbert Buchmüller, Günther Schopp, Josef Gerartz, Reiner Bonn

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Saison 1963/64

Der Fußballverband Rheinland nimmt eine neue Klasseneinteilung vor. Von unten an aufwärts ergeben sich folgende Klassen: Reserveklasse, Kreisklassen 3, 2, 1, A-Klasse, Bezirksklasse. Erpel spielte nach der Neueinteilung in der 2. Kreisklasse um die Meisterschaft mit, mußte jedoch wegen des anstehenden Sportplatzausbaues seine Heimspiele in Unkel austragen.

Die Gründe für die gute Plazierung liegen nach der Lektüre des "Schmitzeblättchens" vom selben Jahr nahezu auf der Hand:

"Nur wenn im Training das Fußball "ABC" in immer neuen Formen vorgenommen wird, wird man allmählich besser. Nach diesem Prinzip hat unser Trainer, Exnationalspieler Herbert Dörner, die Erpeler Mannschaft in so großartiger Weise aufgebaut, daß die Erfolge nicht ausbleiben konnten. Der Rot-Weiß hat nach den vergangenen schlechten Jahren sich jetzt wieder einen Namen im Kreis Neuwied erworben, denn wo wir in diesem Jahr gespielt haben, hat unsere Mannschaft durch ihr sportliches und faires Auftreten wieder einen guten Ruf gewonnen und ihren Heimatort Erpel würdig vertreten."

(Mitteilungsblatt der Herrlichkeit Erpel, Nr. 2 1963 vom 6. Dez.)

Die Mannschaft konnte die Herbstmeisterschaft erringen. Im vorletzten Meisterschaftsspiel verspielte die Mannschaft jedoch durch eine 2:1 Niederlage gegen Puderbach die letzte Meisterschaftschance und belegte hinter dem ESV Engers den hervorragenden 2. Platz.
(Linz und Unkel spielten übrigens zu diesem Zeitpunkt in der 1. Kreisklasse, Linz wird Staffelsieger; Rheinbreitbach spielte in der A-Klasse.)

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Saison 1964/65

Genau wie oben kann man fragen: Wo ist die Erste Mannschaft? Die RZ druckte in dieser Saison keine Tabellen der unteren Klassen ab, so daß wir nichts über das Abschneiden der Ersten Mannschaft berichten können. Für die Erpeler Fußballer stand sowieso etwas anderes im Vordergrund als das Abschneiden der einzelnen Mannschaften: Der Sportplatzausbau.

Mit erheblicher Unterstützung von verschiedenen Seiten wurde ein erstklassiges Gelände erstellt, welches am 19. 6. und 20. 6. 1965 eingeweiht wurde. Pfarrer Josef Brandt nahm die Einweihung vor.

In diesem Zusammenhang muß auch ein weiteres wichtiges Ereignis erwähnt werden. Der RZ vom 29. Juni 1965 entnehmen wir folgendes:

Sportler trugen sich ins Goldene Buch ein
In monatelanger freiwilliger Arbeitsleistung hatten Mitglieder des Sportvereins Rot-Weiß eine Reihe von Nebenanlagen am neuen Jahn-Platz geschaffen. So wurde nicht nur ein vorschriftsmäßiges Geländer um den eigentlichen Sportplatz gebaut, auch ein 4 Meter hoher Drahtzaun nach der Bahnseite und eine moderne Flutlichtanlage stellten die Sportler in ihrer Freizeit her. Bürgermeister Schmitz nahm jetzt Gelegenheit, die Sportler, die sich bei diesen Arbeiten besonders verdient gemacht haben, zu ehren. Vorsitzender Elmar Schulte und die Mitglieder Heinz Höse, Adolf Schleiden, Hans Brandenburg, Franz Bonn, Kurt Blumenthal und Wolfgang Kentenich durften sich jetzt ins Goldene Buch der Gemeinde verewigen. "Ihre Namen", so betonte Bürgermeister Schmilz in einer kleinen Feierstunde im Sitzungssaal des Erpeler Rathauses, werden noch der Jugend kommender Generationen als leuchtendes Vorbild von sportlichem Geist und Idealismus erhalten bleiben."

Zur Einweihung des neuen Sportgeländes und des Sportplatzes "Auf der Kippe" am Samstag, 19. 6. und Sonntag, 20. 6. 1965!

An diesem Wochenende, am Samstag, dem 19. Juni 1965, nachmittags 15 Uhr findet, nach einer feierlichen Einsegnung durch den Hochw. Herrn Pastor Brandt, die festliche Übergabe des Sportgeländes und des neuen Sportplatzes "Auf der Kippe" an die Erpeler Sportjugend statt. Damit steht auch der Erpeler Jugend eine Sportstätte zur Verfügung, auf der sie sich, weitab vom Lärm des Straßenverkehrs in ihrer Freizeit dem Ballsport und der Leichtathletik widmen kann. Die Vertreter der Gemeinde Erpel sind ebenso stolz wie unsere Sportjugend, daß nach vielen Jahren der Planung und der Vorbereitung nunmehr der Tag gekommen ist, an dem unserer Sportjugend eine Heimstatt für ihre sportliche Betätigung übergeben werden kann.

Wir nehmen heute Gelegenheit, allen denen zu danken, die sich für die Verwirklichung dieses Planes mit allem Nachdruck eingesetzt haben. Es sind dies insbesondere Herr Amtsbürgermeister a.D. Bornheim und dessen Nachfolger, Herr Amtsbürgermeister Hafener aus Unkel. Unser Dank gilt auch Herrn Landrat Oster – Neuwied – und der Bezirksregierung, die uns bei der Finanzierung so sehr geholfen haben. Dank aber auch an einen sportbejahenden Gemeinderat von Erpel, der den überwiegenden Teil der erheblichen Mittel zur Verfügung gestellt hat. Wir möchten aber auch diejenigen in unseren Dank einschließen, die uns bei der Gestaltung des Platzes, insbesondere aber bei den Nebenanlagen, so sehr geholfen haben. Es sind dies der Sportverein "Rot-Weiß" in Erpel, namentlich der Vorsitzende Herr Elmar Schult e und einige Sportfreunde dieses Vereins, die in ihrer Freizeit das Geländer, die Platzumzäunung und die Flutlichtanlage kostenlos erstellt haben. Dieser sportliche Idealismus, den es gottlob in Erpel noch gibt, rechtfertigt die Geldmittel, die in diesen Platz investiert wurden, in jeder Weise. Als unseren tiefen Dank übergeben wir dieses Sportgelände an die Erpeler Sportjugend, die es schon wert ist, daß ihre gesunden Bestrebungen von einer ganzen Dorfgemeinschaft unterstützt werden.

Heinz Schmitz
Bürgermeister
Peter Becker I.
Beigeordneter

Hans Eberweiser
II. Beigeordneter


PROGRAMM
der Feierlichkeiten anläßlich der Sportplatzeinweihung in Erpel

Anläßlich der Sportplatzeinweihung findet am Samstag, dem 19.6.1965, ein ALTHERREN-TURNIER statt. BEGINN: 13.00 Uhr. Es spielen die Fußballvereine: Gelsenkirchen Resser Mark, Remagen, Niederdollendorf, Königswinter, Rheinbreitbach, Mittelagger, VfB Linz, ROT-WEISS ERPEL.

Samstag, dem 19. Juni 1965:
15.00 Uhr Einsegnung des Sportgeländes durch den Ortspfarrer.
Namengebung und Übergabe des Sportgeländes durch die Gemeindeverwaltung,
20.00 Uhr findet im Saale EMIL WALD ein FESTKOMMERS statt, Eintritt frei! Kapelle Edi Fischer spielt zum Tanz.
Sonntag, 20. 6. 1965 spielen um 14.30 Uhr JUGEND ERPEL-B Jugend Bad Honnef
um 16.00 Uhr 1. Mannschaft FV ROT-WEISS – 1. Mannschaft SV Sinspert

Es laden herzlich ein
Die Gemeindeverwaltung ERPEL                      FV Rot-Weiß ERPEL

Warum ein gemeindliches Sportgelände?

An diesem Wochenende wird das mit erheblichen Mitteln der Gemeinde, aber auch mit nicht unerheblichen Zuschüssen des Staates, in den letzten Jahren "Auf der Kippe " errichtete Sportgelände, namentlich aber der nach den neuesten Erkenntnissen angelegte Fußballplatz offiziell eröffnet und der Sportjugend unserer Gemeinde übergeben. Über den Wert oder Unwert eines solchen gemeindlichen Sportgeländes dürfte es heute eigentlich keine Diskussionen mehr geben, nachdem selbst die modernen Staaten, auch die Bundesrepublik Deutschland, die sportliche Betätigung der Jugend finanziell und ideell weitestgehend unterstützen. Und dennoch sind in den letzten Jahren in unserer Dorfgemeinde Stimmen laut geworden, die eine solche Anlage, insbesondere aber die Bereitstellung solch hoher Geldmittel für eine Sportstätte zumindest als überflüssig bezeichneten. Es ist eine allzumenschliche Eigenschaft, daß man in erster Linie die Aufgaben sieht, die einen persönlich interessieren oder von deren Erfüllung man sich einen gewissen Vorteil erhofft. Allein, die für eine Gemeinschaft Handelnden müssen alle Aufgaben dieser Gemeinschaft sehen; müssen abwägen, inwieweit die eine Aufgabe den Vorrang vor der anderen hat oder ob zumindest alle dringenden Aufgaben – gemessen an den vorhandenen Mitteln – in etwa erfüllt werden können. Gewiß kann man durchaus geteilter Meinung sein, ob der Schulbau dringender ist, ob diese oder jene Straße ausgebaut werden sollte, ob der Neugestaltung des Friedhofes der Vorrang zukommt, ob endlich eine Kläranlage gebaut werden müsse – andere sehen all diese Aufgaben überhaupt nicht und sind der Meinung, die Gemeinde müsse unbedingt Industrie ansiedeln – wie und wo, darüber kann man uns leider keine brauchbaren Vorschläge machen. Jedenfalls versuchen die Verantwortlichen der Gemeinde, mit den bescheidenen Mitteln – und auch mit zum Teil erheblichen Staatszuschüssen – einen Teil der dringenden Aufgaben zu lösen.

Die Jugend ist nun einmal das wertvollste Gut einer jeden Gemeinschaft. Ihr muß sich die Gesamtgemeinde in besonderem Maße widmen. Eine neue Schule ist schon notwendig- und dies beweist wohl auch die Auffassung der Regierung bei der Zuschußbemessung. Daß wir aber auch etwas für die körperliche Ertüchtigung unserer Jugend tun müssen, ist keine neue Erfindung der Gemeindeverwaltung von Erpel. Der Sport steht heute – namentlich in den modernen Industriestaaten – gottlob mit an erster Stelle. Hierbei ist aber nicht, oder nicht nur an den Leistungssport oder etwa einen überspitzten Sport gedacht, der sich nur in Rekorden ausdrückt. Hier soll vielmehr die spielerisch-sportliche Betätigung der Jugend in ihrer Freizeit gefördert werden. Die Verhältnisse liegen heute in unserer gesamten Gesellschaftsstruktur nun einmal ganz anders als etwa vor 50 Jahren. Wir brauchen keine Stubenhocker – aber auch keine Spitzenrekordler – aber wir brauchen in unserer Zeit einen guten Ausgleichssport. Hierbei wird unsere Jugend bei einer guten Leitung zu Menschen erzogen, die auch später im Leben bestehen können, gleich welcher beruflichen Tätigkeit sie sich hingeben. Der Sport hilft aber auch mit, unsere heranwachsende Jugend vor den vielfältigen Gefahren zu schützen, denen die Jugend heute mehr als früher ausgesetzt ist. Deshalb war der Bau einer in der Nähe des Ortes gut erreichbaren Sportstätte schon mehr als notwendig. Wenn diese neue Sportstätte aber noch unmittelbar in der Nähe unserer neuen Schule liegt, mit deren Bau in diesen Tagen begonnen wird, dann kann die Bedeutung dieser neuen Sportstätte "Auf der Kippe" für unsere gesamte Jugend nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wenn wir bei dem Ausbau des Sportplatzes auch an die großen Gefahren auf den Straßen gedacht haben und das Ziel verfolgten, unsere Jugend von den verkehrsreichen und gefahrvollen Straßen eben auf eine gemeindliche Sportstätte zu ziehen, dann dürfte diese Projekt der Gemeinde noch mehr an Bedeutung gewinnen. Wer aber an dem Treiben der Jugend im sportlichen Spiel seine Freude hat, wird auch als Erwachsener gerne sonntags einmal auf der neuen Sportanlage unserer Jugend begeistert zuschauen wollen. Er wird sich umso mehr freuen, als diese Anlage von Jahr zu Jahr mehr ausgebaut und vor allen Dingen auch gärtnerisch gestaltet werden soll. Welcher Bürger könnte eigentlich an einer solchen gemeindlichen Anlage keine Freude haben?

Die Gemeindeverwaltung und die Gemeindevertretung von Erpel waren und sind gegenüber dem Sport – aber auch gegenüber unserer Jugend im allgemeinen äußerst aufgeschlossen. Seit 30 Jahren wurde in Erpel ein Sportplatz geplant. Seit 10 Jahren bemühten wir uns in vielen Verhandlungen um einen geeigneten Platz. Nun ist es endlich soweit, daß wir unserer Jugend eines der schönsten Geschenke machen können, das eine Gemeinde für die Jugend zu vergeben hat.

Wir freuen uns mit der Erpeler Jugend, diesen Platz als ihre Domäne übergeben zu können. Möge hier die Jugend vieler kommenden Generationen in frohem Spiel sich des Lebens erfreuen – mögen sie hier in friedlichem Wettkampf ihre Kräfte messen – und möge schließlich diese Anlage vielen jungen Menschen körperliche und geistige Entspannung bringen und mit dazu beitragen, daß sie den immer schwieriger werdenden Lebenskampf mit der Fairneß des Sportes bestehen.

HEINZ SCHMITZ, Ehrenamtlicher Bürgermeister

(Mitteilungsblatt Nr. 24 vom 18. Juni 1965)

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Saison 1965/66

Nur kurz können wir über das Fußballgeschehen auf Erpeler Seite berichten, da uns nur eine Tabelle zur Verfügung steht.

Gegen Ende der Meisterschaftssaison belegte die Erpeler Erste in der 2. Kreisklasse den 8. Platz von 12 Mannschaften. Die Tabelle per 15. Juni 1966:

1. TuS Rodenbach   7. Spvgg Neuerburg
2. SV Großmaischeid   8. SV Erpel
3. Spvgg Puderbach
  9. SV Rengsdorf
4. TuS Bonefeld 10. SV Thaihausen
5. SV Hüllenberg 11. Block-Heimbach
6. DJK Mahlberg 12. SV Verscheid

F.V. "Rot Weiß" Erpel: Ausrichtung eines Alt-Herren Turniers

Am Samstag, 18. 6. 1966, veranstaltete der FV "Rot-Weiß" Erpel ein Alt-Herren-Fußballturnier, an dem 5 Mannschaften teilnahmen. Nach zum Teil recht spannenden und fairen Spielen ging der SV Dollendorf – wenn auch nur auf Grund des besseren Torverhältnisses – als Sieger aus diesem Turnier hervor. 2. Sieger wurde die Elf der TSG Irlich vor dem SSV Bad Hönningen. – Die Siegerehrung fand wegen des schlechten Wetters abends im Vereinslokal "Zur Traube" (J. Allmang) statt. Vorsitzender Elmar Schulte überreichte der siegreichen Mannschaft des SV Dollendorf den Wanderpokal des FV "Rot-Weiß" Erpel, der von der Firma Kögler gestiftet und nunmehr jedes Jahr ausgespielt werden soll. Die TSG Irlich erhielt einen Pokal, gestiftet von der Rhein-Zeitung. Der Dritte, SSV Bad Hönningen, erhielt ein Bild von Erpel. – Bei einem gemütlichen Umtrunk und "Tanz bei Kerzenlicht" – bekanntlich brannte nach dem Gewitter, das nachmittags wütete, bis spät in die Nacht noch kein elektrisches Licht – klang der Tag recht stimmungsvoll aus.

Die einzelnen Spielergebnisse:

SV Unkel - SSV Bad Hönningen 0:0
TSG Irlich - SV Dollendorf 0:0
FV Erpel -SV Unkel 0:2
SSV Bad Hönningen - TSG Irlich 0:1
SV Dollendorf - FV Erpel 1:0
SV Unkel - TSG Irlich 0:2
SSV Bad Hönningen - SV Dollendorf 0:0
TSG Irlich - FV Erpel 0:0
SV Unkel - SV Dollendorf 0:7
SSV Bad Hönningen - FV Erpel 5:2

Die Tabelle:

1. SV Dollendorf 6:2 Punkte 3:0 Tore
2. TSG Irlich 6:2 Punkte 3:0 Tore
3. SSV Bad Hönningen 4:4 Punkte 5:3 Tore
4. SV Unkel 3:5 Punkte 2:9 Tore
5. FV Erpel 1:7 Punkte 2:8 Tore

(Mitteilungsblatt vom 18. Juni 1966 / Heinrich Schwarz)

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Saison 1966/67

Da in der RZ keine Tabellen der unteren Kreisklassen erscheinen, bleibt man im Unklaren über die Entwicklung der Ersten Mannschaft. Der Fußballverein scheint aber offensichtlich "in den letzten Zügen zu liegen". Darauf deutet eine am 28. 1. 67 stattfindende außerordentliche Mitgliederversammlung hin. Im damaligen "Schmitzeblättchen" wird folgendes darüber berichtet:

"Bei schwacher Beteiligung fand die Tagesordnung, die in erster Linie ein Zusammengehen mit dem TuS Erpel beinhaltete, nicht die Zustimmung der Anwesenden. In einer lebhaften Diskussion wurde versucht, nach Wegen zu suchen, die Vereinskrise zu beheben, doch gelang es nicht, die Vereinsarbeit auf eine breitere Basis zu stellen."

Bezugnehmend auf diesen Bericht beklagte sich der damalige Bürgermeister Schmitz (Artikel im Mitteilungsblatt vom Februar 1967) über die Misere im Fußballverein:

"Als in Erpel noch kein Sportplatz zur Verfügung stand, als die Spiele noch auf einem Wiesengelände ausgetragen wurden, da wurde in Erpel Fußball gespielt – heute ist zwar ein moderner Sportplatz vorhanden – aber von einem heimischen Fußball kann doch wohl keine Rede mehr sein. Die Gemeinde wird deshalb in Zukunft auch das Sportgelände in erster Linie als eine Schuleinrichtung zu betrachten haben."

Ganz Unrecht hatte der Bürgermeister wohl nicht, denn unseren Nachforschungen zufolge, existierte keine Erpeler Seniorenmannschaft. Die AH Mannschaft zeigte allerdings noch einige Aktivitäten. In der heimischen Presse berichtete H. A. Schlickowey mit einiger Regelmäßigkeit von Ergebnissen und Spielabschlüssen dieser Elf. Auf einem weiteren Sektor ist außerdem schon zu diesem Zeitpunkt ein Aufwärtstrend zu beobachten, der für die späteren erfolgreicheren Jahre von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Pfingsten 1967 veranstaltete Heinz Höse unter Mitwirkung von Peter Becker und Heinrich Schwarz mit den A und B Jugendlichen eine Fahrt nach Berleburg, dem Heimatort Höses. Dieses Faktum deutet ganz klar darauf hin, daß man sich beim Rot-Weiß Erpel auf die Jugendarbeit besinnt, ohne die eine erfolgreiche Seniorenabteilung auf Dauer undenkbar ist.

FV-Rot-Weiß-e.V. 1919 Erpel: Außerordentliche Mitgliederversammlung

Am Sonnabend, dem 28. 1. 1967 fand im Vereinslokal Josef Allmang eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Bei schwacher Beteiligung fand die Tagesordnung, die in erster Linie ein Zusammengehen mit dem TuS Erpel beinhaltete, nicht die Zustimmung der Anwesenden. In einer lebhaften Diskussion wurde versucht, nach Wegen zu suchen, die Vereinskrise zu beheben, doch gelang es nicht, die Vereinsarbeit auf eine breitere Basis zu stellen.
Es wurde beschlossen, die anstehenden Themen zunächst zurückzustellen und zu versuchen, auf der in Kürze stattfindenden Generalversammlung eine Lösung zu finden.

Anmerkung der Gemeindeverwaltung:
Zu dem vorstehenden Bericht des FV-Rot-Weiss-Erpel müssen wir mit großem Bedauern feststellen, daß man in dem örtlichen Fußballverein nicht die große, gemeinsame Linie gefunden hat, die allein eine Aufwärtsentwicklung der fußballinteressierten Erpeler Sportjugend gewährleistet hätte. Der Sinn des Sports ist doch wohl in erster Linie, die körperliche und geistige Ertüchtigung unserer Jugend zu fördern. Hier müßten alle kleinlichen und eigenwilligen Bedenken zurückstehen. Nur der Grundgedanke, die sportliche Ertüchtigung der Jugend, hat die Gemeinde veranlaßt, mit erheblichen Mitteln und Opfern einen modernen Sportplatz, der in erster Linie den Ballspielen dienen sollte, zu erstellen. Trotz größter Bedenken innerhalb der Gemeindevertretung hat schließlich dieser Grundgedanke gesiegt.
Eine schwer kriegszerstörte Gemeinde, die heute noch an diesen Kriegsschäden zu tragen hat, hat immerhin einen Sportplatz gebaut; der weit über 100.000 DM gekostet hat. Nach Abzug der staatlichen Zuschüsse mußte die Gemeinde Erpel hier noch mehr als 80.000 DM aufbringen. Das aufgenommene Darlehen wird die Gemeinde noch auf Jahre belasten. Die Steuerzahler haben heute kein Verständnis für diese Ausgabe einer relativ armen Gemeinde. Diese Steuerzahler haben aber auch ein Recht zur Kritik, wenn eine solche Ausgabe aus ihren Steuergroschen gemacht wird, ohne daß eine solche Anlage auch genutzt wird. Als in Erpel noch kein Sportplatz zur Verfügung stand, als die Spiele noch auf einem holprigen Wiesengelände ausgetragen wurden, da wurde in Erpel Fußball gespielt – heute ist zwar ein moderner Sportplatz vorhanden – aber von einem heimischen Fußball kann doch wohl keine Rede mehr sein. Meine Kritiker haben - durch das Verhalten der Fußballinteressierten in Erpel – leider Recht behalten. Es ist für mich heute schwer, diesen berechtigten Kritiken standzuhalten. Der Bau des neuen Sportplatzes in Erpel geht – ich bekenne es unverblümt – in erster Linie auf meine Initiative zurück. Meine Begründung von damals heute zu rechtfertigen, ist sehr schwer. Die Gemeinde hat immerhin noch ein Darlehen von 50.000 DM abzutragen! Schon wieder sind im Haushalt für 1967 Mittel bereitgestellt, um einen Umkleideraum auf dem Sportgelände zu errichten. Dies ist aber nur im Hinblick auf die neue Schule gerechtfertigt. Die Gemeinde wird deshalb in Zukunft auch das Sportgelände in erster Linie als eine Schuleinrichtung zu betrachten haben. Hier in der Schule in Erpel – bei unseren Jüngsten, herrscht wenigstens noch ein idealer, sportlicher Geist. Ihn zu pflegen und zu fördern wird in Zukunft die erste und vornehmste Pflicht auch der Gemeinde sein.
Heinz Schmitz, Bürgermeister

(Mitteilungsblatt vom Februar 1967)

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Saison 1967/68

Erpel kann auch in dieser Saison keine 1. Mannschaft melden, macht aber durch eine Umstellung im Vorstand auf sich aufmerksam, die auf der Generalversammlung am 15. 12. 1967 vollzogen wird:

Für Elmar Schulte übernahm Heinz Höse das Amt des Ersten Vorsitzenden im Verein. Höse selbst langjähriger Jugendleiter, versuchte vor allem über die Jugendarbeit frischen Wind in den Verein zu bekommen. Nachfolgend die weiteren Umdisponierungen:

Für P. Gemünd wurde H. Kögler 2. Vorsitzender. HA. Schlickowey übernahm die Geschäftsführung für Heinz Höse und HW Ott fungierte als Kassierer. Mit seinem Stellvertreter W. Ott übernahm Höse außerdem die Jugendleitung.

Wichtig erscheint außerdem, daß eine 1. Mannschaft für die nächste Saison geplant wurde. Auch Pfingsten 1968 fand unter der Leitung von H. Höse (heute Ehrenvorsitzender des FV Rot-Weiß Erpel) eine Jugendfahrt nach Berleburg statt. Erste Erfolge stellten sich ein, so daß der FV am 19. Januar 1968 meldete:

Die Jugendmannschaften des Sportvereins "Rot-Weiß Erpel" sind sehr aktiv. Dies geht aus der Plazierung einmal mehr hervor. Die einzelnen Mannschaften konnten folgende Plätze belegen.

A-Jgd (Unkel-Erpel) 4. Platz
B-Jgd (Erpel) 2. Platz
C-Jgd (Erpel) 3. Platz D-Jgd
D-Jgd (Erpel) 5. Platz


Pressemeldung: Fußballverein Rot-Weiß e.V. ERPEL

Am 29.6.1968 fand zur Eröffnung der Feierlichkeiten zur 800-Jahr-Feier von Erpel/Rh. das bereits zur Tradition gewordene ALT-HERREN-TURNIER des FV-Rot-Weiß e.V. statt.
Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen standen sich folgende Mannschaften gegenüber in 2 Gruppen:

Gruppe A Gruppe B
Dollendorf Köln
Marialinden Ennert
Oberhausen Oberkassel
Königswinter Erpel/Rh.

Die in den einzelnen Gruppen erkennbare Reihenfolge gibt den Endstand der Gruppenspiele wieder. Im Spiel um den 3. Turniersieger standen sich Marialinden und Ennert gegenüber. Dieses Spiel gewann Ennert.

Das Endspiel um den 1. und 2. Platz trugen Köln und Dollendorf aus. Nachdem nach Ablauf der regulären Spielzeit und Verlängerung das Ergebnis 0:0 war, wurde entsprechend der Turnierordnung ein Elfmeterschießen veranstaltet, das Dollendorf für sich entscheiden konnte. Damit war Dollendorf zum 3. Male hintereinander Turniersieger und somit geht der Pokal endgültig in den Besitz dieses Vereins über.

Die Siegerehrung nahm im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins mit Tanz Herr Bürgermeister Schmitz vor. Auf Initiative des Pokalsiegers wurde eine Sammlung für die Witwe des verunglückten Boxers Jupp Elze veranstaltet, die einen ansehnlichen Betrag ergab.

Der Vorstand des FV-Rot-Weiß e.V. möchte abschließend allen denjenigen danken, die in unermüdlichem Einsatz den Erfolg des Turniers gesichert haben, insbesondere gilt der Dank dem Roten Kreuz, den Schiedsrichtern und dem Bürgermeister.

Angesichts des Erfolges wird ein neuer Pokal gestiftet und die Tradition der Alt-Herren-Turnier des FV-Rot-Weiß e.V. fortgesetzt im nächsten Jahr. DER VORSTAND

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Saison 1968/69

Die Bemühungen um die Bildung einer 1. Mannschaft in Erpel schienen Erfolg zu haben, denn am 21. August 1968 gab der FV Erpel bekannt, daß für die Saison 1968/69 drei Jugend- und eine Seniorenmannschaft gemeldet werden. Folgende Spieler stellten sich für die Mannschaft zur Verfügung:

Schopp, R. (Erpel); Bertram (Kasbach); Bender (Erpel); Ott, H.W. (Erpel); Wilbert, G. (Erpel); Koscharre, G. (Erpel); Reifert, H.J. (Erpel); Buchmüller, H. (Heister); Wiemer, R. (Kasbach); Löhr, H. (Erpel); Löhr, A. (Kasbach); Buch, N. (Orsberg); Schopp, G, (Heister); Dung, H. (Erpel); Koscharre, R. (Erpel); Bonn, R. (Erpel).

Über das Abschneiden dieser Mannschaft sind wir nicht informiert.

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Saison 1969/70

Erpel schien es trotz der verheißungsvollen Vorhersagen (s.o.) nicht zu schaffen, eine eigenständige 1. Mannschaft zu bilden. Bereits in der Saison 1969/70 wurde mit dem SV Unkel im Seniorenbereich fusioniert. Immerhin erreichte diese Mannschaft einen vierten Platz in der 3. Kreisklasse mit 25:19 Punkten und 52:51 Toren. Platz 1 bis 3 belegten Thaihausen, Oberlahr und Heimbach-W. Res.

1970 feierte der Rot-Weiß Erpel, der zu dieser Zeit 110 Mitglieder (davon 60 Jugendliche) aufwies, nachträglich sein 50jähriges: Vereinsjubiläum. Aus dieses Anlaß überreichte der Kreisvorsitzende Beiz, Heinz Höse, Heinrich Ott und Walter Ott den Verbandsehrenbrief. Verdiente Fußballer wurden außerdem mit Vereinsnadeln ausgezeichnet:

Gold: Math. Bonn, Johann Ott, Josef Allmang.
Silber: Franz Bonn, Werner Christmann, Elmar Schulte, Walter Ott, Robert Wiemer.
Bronze: Kurt Blumenthal, Josef Dommermuth, Werner Seidel, Josef Prangenberg, Günther Schopp, Egon Hurschmann, Herbert Buchmüller, Herbert Waitz und Karl Wambach.

Außerdem wurden Ott und Anton Schöneberg, die die goldene Ehrennadel bereits besaßen, Buchgeschenke überreicht.


50 Jahre Fußball in Erpel!

Bereits im vergangenen Jahre jährte sich zum 50. Male die Gründung des Fußballvereins „Rot-Weiß“ in Erpel. Dieses Jubiläum konnte aus internen Gründen damals nicht begangen werden. Dies soll nunmehr am kommenden Sonntag nachgeholt werden. Der Vorstand hat hierzu ein besonderes Programm ausgearbeitet.

Mit einem Meisterschaftsspiel der D-Jugend gegen Unkel wird der sportliche Teil eröffnet. Anschließend hat die Erpeler Alte-Herren-Mannschaft den ESV Engers zu einem Freundschaftsspiel zu Gast.

Die Jubiläumsfeier beginnt abends um 20.00 Uhr im Vereinslokal „Zur Traube“ (Josef Allmang). Zunächst soll die DFB-Ehrenplakette überreicht und anschl. vereinsinterne Ehrungen vorgenommen werden.
Der anschließende gemütliche Teil wird vornehmlich durch das Mitglied „Edi Schneider“ musikalisch gestaltet, wobei der im Bonner und Siebengebirgsraum bekannte und beliebte Karnevalist Herr Armbröster durch besondere Einlagen an der gemütlichen Gestaltung der Feier mitwirken wird.

Der Fußball-Verein „Rot-Weiß“ lädt alle seine Mitglieder, aber auch die Freunde des Volkssports „Fußball“ zu dieser Jubiläumsveranstaltung sehr herzlich ein. Viele alte Freunde des Jubiläumsvereins werden sich noch heute grade der Anfangsjahre des Erpeler Fußballes erinnern. Kurz nach dem 1. Weltkriege im Jahre 1919 schlossen sich die ersten Freunde dieses noch unbekannten Sportes zusammen. Auf dem Plateau der Erpeler Ley, das damals noch nicht als Sportgelände ausgebaut war, wurden unter denkbar schwierigen Verhältnissen die ersten Spiele ausgetragen. Aber schon fanden sich die ersten Zuschauer ein und unterstützten damit die jungen Fußballer. Heute, nach mehr als 50 Jahren, kann der Verein schon auf eine stolze Vergangenheit zurückblicken. Er fand schließlich auch die Unterstützung der Gemeinde. Das Gelände auf der Erpeler Ley wurde bereits in den Jahren 1923/24 zu einem Sportgelände hergerichtet.

Inzwischen wurde auf dem Gelände der sogenannten „Kippe“ ein vorschriftsmäßiger Sportplatz errichtet. Die Voraussetzungen für eine stärkere Betätigung unserer fußballfreudigen Jugend ist gegeben. Die Jubiläumsfeierlichkeiten bieten die Möglichkeit, durch eine starke Teilnahme aller Freunde des Volkssports „Fußball“ an dieser Feier dem Verein die notwendige Unterstützung angedeihen zu lassen. Dem neuen, jungen Vorstand aber sollten wir alle unsere Unterstützung nicht versagen. – Heinz Schmitz

(Heimatblatt der Verbandsgemeinde Unkel vom 9. April 1970)


50-jähriges Jubiläum des Fußballvereins „Rot-Weiß“

Das um ein Jahr verspätet abgehaltene 50-jährige Jubiläum des Erpeler Fußballvereins „Rot-Weiß“ verlief sehr eindrucksvoll. Über den Ablauf der Veranstaltungen berichteten die Tageszeitungen sehr eingehend. Im Heimatblatt sollten deshalb nur jene Sportler festgehalten werden, die aus Anlaß dieses Jubiläums geehrt und deshalb im heimischen Sport einmal mehr herausgestellt wurden.

Vom Kreisvorsitzenden wurde als besondere, überörtliche Ehrung, an drei verdiente Erpeler Sportler der Verbandsehrenbrief überreicht und zwar an den derzeitigen verdienten Vorsitzenden des Jubiläumsvereins, Heinz Georg Höse und die Altsportler Heinrich Ott und Walter Ott.

In Würdigung um hervorragende Verdienste um den Fußballsport wurden alsdann verliehen:

Die Goldene Vereinsnadel an:
Matthias Bonn I, Johann Ott, Josef Allmang und Hans Winzen.

Die Silberne Vereinsnadel an:
Franz Bonn, Werner Christmann, Matthias Bonn II, Gustav Stolte, Hans Brandenburg, Fritz Bois, Dr. Hans Christmann, Elmar Schulte, Walter Ott und Robert Wiemer.

Die Bronzene Vereinsnadel an:
Kurt Blumenthal, Josef Dommermuth, Werner Seidel, Josef Prangenberg, Günter Schopp, Egon Hurschmann, Herbert Buchmüller, Herbert Waitz und Karl Wambach.

Außerdem erhielten die Altsportler Anton Schöneberg und Heinrich Ott als besondere Anerkennung für ihre Vereinstätigkeit ein Buchgeschenk. Beigeordneter Becker überreichte für die Gemeinde als Jubiläumsgeschenk zwei Fußbälle; Amtsbeigeordneter Schmitz für das Amt einen Jugendfußball. Vom TuS Erpel wurde ein Geldgeschenk überreicht.

Die Jubiläumsfeier stand einmal ganz im Zeichen der sportlichen Betätigung unserer Jugend, wie dies auch aus der Festrede des Vorsitzenden, Herrn Heinz Höse einmal stärker hervorging. „Für die Jugend zu arbeiten, unsere Pflicht - an die Jugend zu glauben, unser Bekenntnis“. Mit diesem Kernsatz umriss der Vorsitzende Sinn und Ziel des Vereins. Und dazu sollten wir alle unsere volle Unterstützung geben.

Dem Fußballverein „Rot-Weiß“, seinem weiteren Bestand und seiner Arbeit, gelten heute unsere besten Wünsche. Den ausgezeichneten und geehrten Sportlern aber gilt unser besonderer Glückwunsch.
Heinz Schmitz – Bürgermeister

(Heimatblatt der Verbandsgemeinde Unkel vom 23. April 1970)


SG Unkel - Erpel: Das war Klasse - Spielgemeinschaft siegte.

Mit 3:1 Toren entriß die 1. Mannschaft der SG Unkel-Erpel dem Tabellenführer SV Thalhausen 2 Punkte. In einem spannenden, kampfbetonten Spiel gingen die Gäste mit 1:0 in Führung. Bei diesem Treffer sah der einheimische Torwart Schopp nicht gut aus. Den Ausgleich erzielte nach der Pause P. Niesel durch ein herrliches Kopfballtor. Nachdem Thalhausen einen Elfmeter verschossen hatte, kamen die Spieler der SG immer stärker auf und erhöhten bald darauf auf 2:1, wieder durch Niesel. Schließlich schoß Rechtsaußen Muß das alles entscheidene 3:1.

Die 2. Mannschaft hatte im Vorspiel gegen SSV B.-Hönningen ein 2:2 Unentschieden erreicht durch Tore von Wenzel. Am Samstag besiegte die AH-Elf des SV Unkel Neustadt mit 5:0 Toren. Die Treffer erzielten Lorenzini (2), Söller (2) und A. Hirzmann.

(Heimatblatt der Verbandsgemeinde Unkel vom 23. April 1970)

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